Bestimmung der Austenitkorngröße mit
dem Abschreckverfahren nach Bechet-Beaujard :
Bei diesem Verfahren wird an den zu untersuchenden
Proben durch vorgegebene Wärmebehandlung ein martensitisches oder bainitisches
Gefüge erzeugt. Für Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von >= 0,35
% wird die Probe bei 850° C (plusminus 10° C) 90 Minuten austenitisiert und
in Wasser oder Öl abgeschreckt . Für Stähle mit Kohlenstoffgehalten
< 0,35 % ist eine Temperatur von 880° C, bei sonst gleichen Bedingungen, zu
wählen. Dieses Verfahren ist auch anwendbar an Prüfstücken, die schon
in einem martensitischen oder bainitischen Zustand vorliegen. Dann kann man sich die
Wärmebehandlung vor der Erprobung sparen. Ein Schliff wird nach herkömmlichen
Probenselektions- und Präparationsverfahren angefertigt. Eine Ebene Schnittfläche
wird geschliffen, poliert und geätzt. Als Ätzmittel wird eine gesättigte
wässrige Lösung von Pikrinsäure unter Zugabe eines Entspannungsmittels
benutzt. Die Verweildauer des Schliffes im Ätzmittel kann bis zu einer Stunde
betragen. Bei einer Ätzmitteltemperatur von 60° C kann die Ätzdauer auf
einige Minuten verkürzt und die Ätzwirkung verbessert werden. Ein wiederholtes
Polieren und Ätzen, oder ein vorheriges leichtes Anlassen, kann den Kontrast verbessern.
Beispielbild 
|