Untersuchungen zur Sigma-Phase

 

Die Sigma-Phase ist eine spröde, intermetallische Phase hoher Härte. Sie entsteht, wenn ein kubischraumzentriertes und ein kubischflächenzentriertes Metall zusammentreffen, deren Atomradien mit nur geringer Abweichung (8%) übereinstimmen. Sie bildet sich bevorzugt aus Delta-Ferrit, da die Zusammensetzung der des Delta-Ferrit in hochlegiertem Cr-Ni-Stahl gleicht. Eine mögliche Zusammensetzung besteht aus (24 % Cr, 18 % Mo, 6 % Ni, 52 % Fe), eine andere aus (48 % Cr, 52 % Fe). Bei Temperaturen zwischen 600 und 900 °C scheidet sich diese unerwünschte Phase in hochlegierten Stählen aus. Unerwünscht ist sie nicht nur wegen ihrer versprödenden Wirkung, sondern auch wegen ihrer Eigenschaft, der Matrix Chrom zu entziehen. Die Folge davon ist eine drastische Verschlechterung der Beständigkeit gegen Korrosion. Wenn sich Sigma-Phase aus dem Delta-Ferrit ausscheidet, bildet sich durch Cr- und Mo-Verarmung (Ferritbildner) auch Austenit. Die dabei entstehende Mischung aus Sigma-Phase und Austenit mit eventuell noch vorhandenen Resten von Delta-Ferrit hat augenscheinlich den Charakter von einem eutektischen Gefüge. Da die Sigma-Phase oberhalb von 900 °C wieder in Lösung geht, kann sie durch eine entsprechende Glühbehandlung wieder entfernt werden. Stickstoff im Stahl verringert die Gefahr der Bildung von Sigma-Phase oder unterdrückt sie ganz. Eigenschaften der Sigma-Phase :
   nicht magnetisierbar   ;   sehr spröde - schlechte Kerbschlagzähigkeit
   sehr geringe Korrosionsbeständigkeit - besonders im direkten Umfeld durch Verarmung von Cr und Mo
Die nachfolgenden Untersuchungen und Gefügeaufnahmen wurden an folgenden Werkstoffen vorgenommen.

1.4435 ( X2CrNiMo18-14-3 )          1.4462 ( X2CrNiMoN22-5-3 )          1.4872 ( X25CrMnNiN25-9-7 )

1.4427 ( X12CrNiMoS18-11 )          

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