Die nachfolgende Beschreibung ist nicht der Text
der Originalnorm oder Prüfanweisung sondern eine Zusammenfassung des Prüfverfahrens
im allgemeinen, mit den wichtigsten Merkmalen wie Einsatzgebiet und Anwendungsweise
mit zum Teil eigenen Interpretationen. Die genormten Hinweise und Daten zu diesem Thema
entnehmen sie bitte der oben genannten Norm oder dem Stahl-Eisen-Prüfblatt.
Der Stirnabschreckversuch, auch Jominyversuch genannt,
dient zur Ermittlung der Härtbarkeit von Stahl. Die zur Versuchsdurchführung
verwendeten Proben haben eine Länge von 100 mm bei einem Durchmesser von 25 mm.
Die Oberfläche muß fein überdreht oder geschliffen sein und an der
Stirnfläche darf sich kein Grat befinden.
Zur Versuchsdurchführung wird ein Prüfgerät
benötigt, dass den Wasserstrahl schlagartig auf die Stirnfläche der Probe
treffen läßt. Dies wird entweder durch eine Blende oder einen Schnellschlußhahn
erreicht. Der Abstand zwischen der Wasseraustrittsöffnung und der Probenstirnfläche
muß 12,5 ± 0,5 mm betragen. Die Probenhalterung muss trocken sein und
der Prüfling muß vor Wasserspritzer geschützt werden.
Der Ausgangszustand der Probe vor dem Bearbeiten und
Erwärmen muss Normalisiert sein. Die Probe wird 20 Minuten lang gleichmäßig
auf die für den Werkstoff geeignete Temperatur gebracht und 30 Minuten auf dieser
Temperatur gehalten. Eine Verzunderung sowie Auf- oder Abkohlung des Prüflings
ist dabei zu vermeiden. Die Probe muß anschließend in dem Prüfgerät
innerhalb von 5 Sekunden, mit einem Wasserstrahl der auf die Stirnfläche trifft,
abgeschreckt werden. Nach der Abkühlung, Abschreckdauer unter dem Wasserstrahl
mindestens 10 Minuten, wird die Härte mittels HRc-Messung ermittelt. Dazu werden
auf der Probe, um 180° versetzt angebracht, zwei Prüfflächen in Längsrichtung
angeschliffen (ca. 0,4 - 0,5 mm tief).
Die HRc-Prüfung erfolgt in festgelegten Abständen.
Im allgemeinen sind die ersten Abstände, bezogen auf die Stirnfläche, 1,5
- 3 - 5 - 7 - 9 - 11 - 13 - 15 mm. Daran anschließend wird alle 5 mm geprüft.
Die Ergebnisse können in ein Diagramm eingetragen werden, an dem die Einhärtetiefe
dann ablesbar ist.
Beispiel einer Härtemessung :

Beispiel einer Härtekurve :

.
|