Prüfung der Durchhärtbarkeit bei Stahl

 
Der Stirnabschreckversuch, auch Jominyversuch genannt, dient zur Ermittlung der Härtbarkeit von Stahl. Die zur Versuchsdurchführung verwendeten Proben haben eine Länge von 100 mm bei einem Durchmesser von 25 mm. Die Probe wird 20 Minuten lang gleichmäßig auf die für den Werkstoff geeignete Temperatur gebracht und 30 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Eine Verzunderung sowie Aufkohlung oder Abkohlung des Prüflings ist dabei zu vermeiden. Die Probe muß anschließend in einem Prüfgerät innerhalb von 5 Sekunden, mit einem Wasserstrahl der auf die Stirnfläche trifft, abgeschreckt werden. Nach der Abkühlung, Abschreckdauer unter dem Wasserstrahl mindestens 10 Minuten, wird die Härte mittels HRc-Messung ermittelt. Dazu werden auf der Probe, um 180° versetzt angebracht, zwei Prüfflächen in Längsrichtung angeschliffen (ca. 0,4 - 0,5 mm tief). Die HRc-Prüfung erfolgt in festgelegten Abständen. Im allgemeinen sind die ersten Abstände, bezogen auf die Stirnfläche, 1,5 - 3 - 5 - 7 - 9 - 11 - 13 - 15 mm. Daran anschließend wird alle 5 mm geprüft. Die Ergebnisse können in ein Diagramm eingetragen werden, an dem die Einhärtetiefe dann ablesbar ist. Nähere Einzelheiten zur Versuchsdurchführung und allgemeine Bedingungen zum Ablauf sind in der Norm EN ISO 642 nachzulesen.

Nachfolgend sind einige Beispiele von Werkstoffen aufgelistet. Es sind Gefügeausbildung und die Härte nach Vickers dargestellt. Die Gefüge repräsentieren einen ungefähren Mittelwert im direkten Umfeld der Prüfzone unter Berücksichtigung von Seigerungen.

1.7220 - 34 CrMo 4

1.7225 - 42 CrMo 4

1.7176 - 55 Cr 3

1.7147 - 20 MnCr 5

1.7160 - 16 MnCrB 5

1.7002 - 46 Cr 1

1.5752 - 14 NiCr 14

1.6587 - 17 CrNiMo 6

1.7030 - 28 Cr 4

1.7168 - 18 MnCrB 5

1.6541 - 23 MnNiCrMo 5-2

 

 

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